Wir müssen im Rathaus an morgen denken und unser Hennef zu einer nachhaltigen Stadt machen. Meine Überzeugung ist: Das gelingt am besten über eine neue Verkehrspolitik. Seit sechs Jahren bin ich Mitglied im  Verkehrsausschuss des Rhein-Sieg-Kreises und möchte diese Erfahrung ins Hennefer Rathaus mitnehmen. Dort wird sie gebraucht. In Sachen Verkehrswende ist in    Hennef immer noch die Handbremse angezogen. Die Stadtspitze verweist am liebsten auf die Zuständigkeiten anderer Stellen. Ich verstehe die Rolle des Bürgermeisters nicht als Weiterverteilungszentrum, sondern als echter Organisator und Antreiber der Verkehrswende.

Die Hennefer Dauerprojekte, wie die Unterführung an der Bröltalstraße, müssen endlich zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden. Für weniger Stau in der Innenstadt brauchen wir mutigere Lösungen in einem umfassenden Mobilitätskonzept, das den Verkehrsraum fairer auf alle Verkehrsteilnehmer verteilt. Ich möchte Hennef zur fahrradfreundlichen Stadt machen. Das gelingt über sichere Radwege, Pendlerrouten, mehr Abstellanlagen, eine Radstation am Bahnhof sowie ein kreisweites Leihfahrradsystem. Aus Haltestellen machen wir Mobilstationen, um den Umstieg leicht zu machen. Einen attraktiven und bezahlbaren Nahverkehr brauchen wir im gesamten Stadtgebiet: Fahrten rauf, Preise runter! Das Busangebot möchte ich ausbauen, auch abends und am Wochenende, und mich im Verkehrsverbund Rhein-Sieg weiter für ein „1-Euro-Ticket“ einsetzen.

Doch damit alleine ist es nicht getan. Wir brauchen einen effektiven und sozial gerechten Klima- und Umweltschutz. Nach einer Aktion des Gymnasiums wurde die städtische Stromversorgung auf meinen Antrag hin im letzten Jahr endlich auf Öko-Strom umgestellt. Die SPD konnte einen Aktionsplan gegen das Insektensterben auf den Weg bringen. Das alles sind kleine und oft sogar einfache Maßnahmen. Doch sie sind Teil eines größeren Ziels: Die Schonung unserer natürlichen Ressourcen, damit wir auch morgen noch gut und gerne in Hennef leben können. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass künftig bei allen Entscheidungen auch die unmittelbaren Auswirkungen auf Umwelt und Klima ermittelt und berücksichtigt werden. So machen wir Hennef zur nachhaltigen und klimagerechten Stadt.

 

Aus dem Hennef-Plan der SPD:

Mobilität von morgen

Wir wollen die Verkehrswende für eine sichere, bezahlbare, nachhaltige und klimafreundliche Mobilität in Hennef. Mobilität ist für uns ein Grundrecht, das allen überall im Stadtgebiet jederzeit unabhängig von Wohnort, Alter, Einkommen oder auch körperlicher Beeinträchtigung zur Verfügung stehen muss. Die Zeit für eine Hennefer Verkehrspolitik auf der Bremse ist vorbei. Das bedeutet:

  • Wir wollen den Nahverkehr überall im Stadtgebiet und in der gesamten Region ausbauen und stärken. Dafür brauchen wir mehr Fahrten auf den bestehenden Linien, also engere Takte und auch Nachtfahrten abends, vor allem an den Wochenenden. In Kleinbuslinien sehen wir Chancen, auch heute nicht angebundene Dörfer und die dort lebenden Menschen wieder an das Liniennetz anzuschließen. Schnellbuslinien können den Nahverkehr attraktiver machen, etwa zwischen Hennef und Uckerath/Asbach, Neunkirchen-Seelscheid, Waldbröl oder Bonn. Auch die unmittelbar an das Stadtzentrum angrenzenden Wohngebiete wollen wir besser an das Nahverkehrssystem anschließen, etwa durch verbesserte Linienführungen oder neue Stadtbuslinien.
  • Der Nahverkehr muss auch finanziell attraktiver werden. Wir setzen uns für ein „1-Euro-Ticket“ im gesamten Verkehrsverbund ein. Auf dem Weg dahin gilt für uns der Grundsatz: Fahrten rauf, Preise runter. Das Anrufsammeltaxi soll auch mit dem Schüler-, Azubi- und Semesterticket ohne Aufpreis genutzt werden können.
  • Wir brauchen ein umfassendes Mobilitätskonzept für Hennef, das alle Verkehrsarten sinnvoll miteinander verknüpft und den einfachen Umstieg etwa vom Auto auf den Nahverkehr ermöglicht. Dazu zählt der Ausbau von Bahnhöfen und Haltestellen zu Mobilstationen, mehr Park&Ride-Flächen (Autos, Fahrräder), ein auf alle Rhein-Sieg-Kommunen ausgelegtes Leihfahrradsystem, zusätzliche Infrastruktur für E-Mobilität oder andere neue Antriebssysteme, Carsharing-Projekte wie „Dorfautos“ und weitere moderne Verkehrskonzepte. Verkehrs- und Stadtplanung wurde immer vom Auto her gedacht. Wir wollen den öffentlichen Raum nun zugunsten anderer Mobilitätsarten gerechter verteilen, damit die Verkehrswende gelingen kann.
  • Wir machen Hennef fahrradfreundlich. Wir wollen den Radverkehr massiv stärken, für sichere Radwege und genügend kostenfreie Fahrradabstellplätze an zentralen Orten sorgen. Besonders am Hennefer Bahnhof brauchen wir endlich eine „Radstation“.
    Um das Verkehrschaos in der Hennefer Innenstadt zu beenden, brauchen wir mutige Lösungen statt ein immer gleiches Stückwerk. Bei einem stetigen Bevölkerungszuwachs, muss auch die Infrastruktur mitwachsen. Die Bahnunterführung an der Bröltalstraße muss endlich gebaut, die Siegbrücke bei Allner erweitert werden. Für das unmittelbare Stadtzentrum wollen wir einen „City-Ring“ schaffen. Durch einen solchen kurzen Einbahnstraßenring entsteht auf der Frankfurter Straße mehr Raum für alle Verkehrsarten und eine ansprechende Stadtgestaltung. Radfahrer*innen und Fußgänger*innen können so sicherer in der Stadt unterwegs sein. Wir wollen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von max. 30 km/h im gesamten Innenstadtbereich und eine sinnvolle Parkraumbewirtschaftung. Die Bonner Straße soll durch mehr Überwege und „Tempo 30“ sicherer werden. Den „Schulcampus“ wollen wir für unsere Schülerinnen und Schüler autofrei machen.
  • Eine Ortsumgehung für Uckerath ist unerlässlich. Der Verkehr auf der B8 und damit die Belastung für die Menschen und die Luftqualität vor Ort nehmen immer weiter zu. Wir setzen auf einen transparenten und ergebnisoffenen Planungsprozess mit umfassender Bürgerbeteiligung, um eine möglichst faire Lösung für alle zu finden. Dazu sprechen wir uns für einen Bau in Tunnel- oder Troglage aus, um den Eingriff ins Landschaftsbild und Sicht- bzw. Lärmbelastung möglichst gering zu halten.
    Den Verkehrslärm auf Straße und Schiene sowie in der Luft wollen wir verringern. Dazu braucht es mehr Lärmschutz und wirkungsvolle Beschränkungen am Flughafen Köln/Bonn, die den Interessen der Anlieger*innen Rechnung tragen. Wenigstens das Nachtflugverbot für Passagiermaschinen muss endlich kommen.
  • Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen steht für uns ganz oben bei der Gestaltung von Verkehrsflächen und –wegen vor Ort, vor allem die Schulwegsicherheit.
  • In den Erhalt des kommunalen Straßennetzes müssen wir investieren und für eine sinnvolle Koordination von Baustellen sorgen. Wir unterstützen die SPD in NRW dabei, die ungerechten Straßenausbaubeiträge für Anlieger*innen abzuschaffen.

 

Volle Energie für Umwelt und Klima

Eine nachhaltige Mobilitätspolitik ist der zentrale Baustein für Klima- und Umweltschutz vor Ort. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Punkten, bei denen gilt: Global denken, lokal handeln. Auch im Kleinen kann man Großes bewirken. Der Klimawandel und seine Folgen sind real. In Hennef haben wir den „Klimanotstand“ ausgerufen. Wir wollen unsere Umwelt in Hennef so erhalten, dass auch unsere Nachkommen noch gut und gerne in unserer Stadt leben können und wollen. In den vergangenen Jahren hat die SPD dazu viele Projekte angestoßen, die wir mit neuen Mehrheiten verstärken werden:

  • Wir setzen auf einen entschlossenen und gerechten Klimaschutz vor Ort. Unsere Masterpläne sind nicht für die Schublade, sondern müssen quantifiziert und mit Zielzahlen überwacht und fortgeschrieben werden. Dabei achten wir auch auf die Menschen, die Sorge vor steigenden Energiekosten haben müssen. Klimaschutz darf kein Hobby für Besserverdienende sein, sonst wird er keinen Erfolg haben.
  • Den Ausbau erneuerbarer Energien treiben wir voran. Bei allen politischen Entscheidungen müssen die Auswirkungen auf Umwelt und Klima berücksichtigt werden. Wir achten bei städtischen Gebäuden sowie bei Neubaugebieten verstärkt auf Belange des Klimaschutzes, etwa durch Photovoltaikanlagen, Geothermie oder Dach-/Fassadenbegrünung, aber auch durch Bauvorgaben z.B. hinsichtlich Dachneigungen und -ausrichtungen. Alle möglichen Flächen im städtischen Eigentum wollen wir für Solaranlagen nutzen. Auch die Auswirkungen des Klimawandels (Starkregenereignisse, Dürrephasen etc.) müssen in die Stadtplanung konkret einfließen. Durch ein sinnvolles Konzept der Oberflächenentwässerung wollen wir z.B. dafür sorgen, dass insbesondere bei Neubauprojekten genügend Wasser vom Erdreich aufgenommen werden kann und Regenwasser nicht ungenutzt direkt in die Kanalisation geleitet wird.
  • Um die privaten Haushalte und die lokale Wirtschaft zu unterstützen, setzen wir weiterhin auf ein umfangreiches und kostenloses Beratungsangebot hinsichtlich Energieeffizienz, Sanierung und Nutzung erneuerbarer Energien in Hennef. Die Stelle eines/r Klimaschutzmanager/in werden wir dauerhaft erhalten.
  • Wir wollen ein effektives und nachhaltiges Aufforstungsprogramm für Hennef.
  • Den auf unsere Initiative hin entwickelten städtischen „Aktionsplan gegen das Insektensterben“ wollen wir fortschreiben, weiter finanzieren und das Thema Umwelt-, Insekten- und Artenschutz vor Ort etwa mittels Blühbereichen an Feldrändern stärken. Die Ausbreitung von Schottergärten in Hennef wollen wir durch entsprechende Vorgaben einschränken.
  • Mit einem Aktionsplan „plastikfreies Hennef“ wollen wir gegen unnötigen Plastikmüll in Hennef vorgehen, diesen bei städtischen Veranstaltungen vermeiden und Vereine bei der Vermeidung unterstützen. Die Bußgelder für Umweltverschmutzung werden wir sinnvoll anpassen.
  • Umweltschutz kann nur in guter Zusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft gelingen, die wir mit Vorgaben und Verordnungen nicht alleine lassen werden.
  • Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge wollen wir – neben sozialen Aspekten wie einer gerechten Bezahlung – vor allem auch auf ökologische Belange achten. Dabei muss auch geprüft werden, ob in den jeweiligen Branchen Tarifverträge abgeschlossen sind. Diese Betriebe sollen bei der Vergabe vorrangig berücksichtigt werden.