Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind Kernthemen bei der Gestaltung der Zukunft. Diesem Gedanken folgend, entstand in einer Initiative der Stadt Hennef, des Vereins Machwerk e.V. und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik die Idee, ein Innovationszentrum für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Hennef zu gründen und schrittweise aufzubauen. Das Innovationszentrum soll im Bürotrakt der von der Stadt Hennef angemieteten Immobile Reutherstraße 11 angesiedelt werden. Der Rat der Stadt Hennef hat die Pläne am 28. Juni einstimmig befürwortet. Mit dem Beschluss kann die Stadt außerdem Gründungsmitglied des gemeinnützigen Trägervereins des Innovationszentrums werden. Tags darauf haben Bürgermeister Mario Dahm und der Digitalisierungsbeauftragte der Hennefer Stadtverwaltung Wolfgang Rossenbach, Thomas Kirstges vom Amt für Steuerungsunterstützung sowie Dr. Britta Essing (Abteilungsleitung „Human-Centered Engineering and Design“ beim Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik) und Dr. Martin Stein (Standortleiter Sankt-Augustin des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen) vor Ort Räume, Akteure, Hintergründe und konkrete Pläne vorgestellt.

Innovationszentrum als Chance für die Stadt

„Das Innovationszentrum stellt eine Chance dar,“ so Bürgermeister Mario Dahm, „die Themenfelder Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Stadt voranzubringen, ein Ort für neue Ideen zu schaffen und Netzwerke für die regionale Wirtschaft, die Wissenschaft und die Stadtgesellschaft aufzubauen, von denen alle profitieren können.“ Durch die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlichen Einrichtungen, Organisationen und Vereinen, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft sollen Innovationen in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit gefördert werden, die dabei helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

„Die Stadtverwaltung,“ so Dahm weiter, „verspricht sich unteren anderem Impulse, Synergieeffekte und auch Finanzierungsmodelle für wichtige Vorhaben der Stadt etwa im Bereich der Digitalisierung, der Verkehrswende, außerschulischer Bildung oder Wirtschaftsförderung.“

Der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Wolfgang Rossenbach ergänzt: „Das Innovationszentrum versteht sich dabei ausdrücklich als offenes Konzept und als offener Ausgestaltungsprozess der beteiligten Akteure.“

Die konzeptionelle Federführung beim Aufbau des Innovationszentrums übernehmen Dr. Britta Essing und Dr. Martin Stein vom Fraunhofer FIT gemeinsam mit den städtischen Mitarbeitern.

Zusammenarbeit bringt Vorteile für die Region und alle Beteiligten

Das Zentrum erlaubt es, dass unterschiedliche Interessensgruppen gemeinsam an digitalen Lösungen arbeiten und so nachhaltige Prozesse in Gang gesetzt werden. „Durch das gemeinsame Arbeiten an einem Ort ergeben sich neue Möglichkeiten, und es kann eine gemeinsame Innovationskultur entstehen, die der ganzen Region hilft voranzukommen“, so Dr. Britta Essing vom Fraunhofer FIT. Hieraus ergeben sich insbesondere auch Vorteile für Unternehmen der Region, die gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen, aber auch mit den innovativen Vereinen neue Lösungen in der Praxis erproben und einsetzen können. „Unternehmen erhalten so Einblicke und den nötigen Freiraum, sich mit neuen Technologien und nachhaltigen Konzepten gemeinsam mit Expert*innen auseinanderzusetzen“ ergänzt Dr. Martin Stein vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen.

Die nächsten Schritte sind die Gründung des gemeinnützigen Trägervereins mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie öffentlicher und gesellschaftlicher Einrichtungen.

Räume Reutherstraße 11

Halle und Büroräume in der in der Reutherstraße 11 im Gewerbegebiet West dienten 2015 bis 2017 als Flüchtlingsunterkunft, später als Lager sowie Ausweichquartier der städtischen Hausdruckerei während des Umbaus der Druckerei im Rathaus. Die Halle ist weiterhin Lager, die Büroräume sowie ein Teil der ehemaligen Wohnräume der Flüchtlinge stehen zur Verfügung. Die Stadt überlässt die Räumlichkeiten dem Verein zunächst kostenfrei. Sobald es die wirtschaftliche Lage des Vereins erlaubt, übernimmt er anteilige Miet- und Betriebskosten.

Das Konzept des Vereins sieht vor, dass entsprechende Einnahmen durch kostenpflichtige Firmenmitgliedschaften generiert werden sollen. Durch eine Mitgliedschaft im Verein erschließen sich den Firmen neben dem Wissensaustausch und der Vernetzung auch die Möglichkeit, direkte Kooperationsprojekte zu starten oder Beratungsangebote der Gründungsmitglieder, zum Beispiel im Bereich öffentlicher Fördermittel wahrzunehmen, um so verstärkt Förderprojekte in der Region zu etablieren.

(Textquelle: Stadt Hennef)

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