Damit wir auch morgen noch gut in Hennef leben können –

Umwelt und Klima schützen, Ressourcen schonen

In Hennef leben wir in einer intakten Umwelt. Wir sorgen dafür, dass wir auch morgen noch gut in Hennef leben können, indem wir unsere Natur und Umwelt schützen, die natürlichen Ressourcen schonen und für eine nachhaltige, klimaschonende und bezahlbare Energieversorgung sorgen. Wir schützen dabei unsere natürlichen Lebensgrundlagen für die zukünftigen Generationen. Dabei gilt für uns: Global denken, lokal handeln. Auch im Kleinen kann man Großes bewirken. Umweltschutz und der Ausbau erneuerbarer Energien gehen dabei eng einher mit der Anpassung der Stadt an den Klimawandel (s. nächstes Kapitel).

    • Den Ausbau erneuerbarer Energien setzen wir fort, damit wir auch in Zukunft bezahlbare Energie beziehen können und nicht von fossilen Exporten aus anderen, teils autokratischen Ländern abhängig sind. Unser Ziel ist es, dass jedes technisch geeignete Dach im Eigentum der Stadt Hennef eine Photovoltaikanlage erhält. Die Leistung der städtischen PV-Anlagen haben wir seit 2020 innerhalb kurzer Zeit mehr als verdreifacht. Bei jedem Neubauprojekte wird auf Solarenergie inklusive Speichertechnik gesetzt und vorhandene Dächer werden nachgerüstet. Das schont nicht nur das Klima, sondern durch die eigene Produktion auch den städtischen Haushalt. Wo die Stadt nicht selbst tätig werden kann, unterstützen wir Modelle mit Dritten, um auch diese Flächen zu nutzen. Sofern sich überörtliche Fördermöglichkeiten dafür ergeben, halten wir einen städtischen Zuschuss für Balkonkraftwerke für sinnvoll.
    • Für Solarenergieanlagen wollen wir vorrangig bereits versiegelte Flächen nutzen. Das können Dächer, aber auch große Parkplätze sein. Hier sollte z. B. der städtische Parkplatz neben der Halle Meiersheide geprüft werden. Freiflächen-Photovoltaikanlagen wollen wir sinnvoll entwickeln, denn hier gibt es Flächenkonkurrenzen etwa mit der heimischen Landwirtschaft. Eine gezielte und zukunftsfähige Steuerung zum Ausgleich der verschiedenen Interessen von Energieversorgung, Landwirtschaft, Anwohnenden und Landschaftsschutz gelingt in Zukunft über das erste Freiflächen-PV-Konzept der Stadt Hennef, das derzeit erarbeitet wird, damit die Anlagen, die wir brauchen, dort entstehen, wo sie am besten hinpassen.
    • Das Potenzial für Windenergie in Hennef ist aufgrund der Siedlungsstruktur und der sich darauf ergebenen Abstandsflächen eher gering. Dennoch kann sich auch die Stadt Hennef dem Bedarf zum Ausbau von flächenschonenden Windenergieanlagen nicht entziehen, auch wenn es sich nur um eine geringe Anzahl an potenziellen Flächen und Anlagen handelt. Wir stehen der Windenergie daher aufgeschlossen gegenüber und drängen bei Genehmigungsverfahren darauf, dass die berechtigten Interessen etwa von Anlieger*innen und des Immissions- und Naturschutzes beachtet und abgewogen werden.
    • Bei Ausbauprojekten für Erneuerbare-Energien-Anlagen setzen wir uns für Modelle ein, von denen die Bürger*innen vor Ort konkret profitieren, etwa in Form von Beteiligungs- oder Genossenschaftsmodellen. Auch eine gewinnbringende Beteiligung der Stadt Hennef wollen wir in jedem Einzelfall prüfen und städtische Flächen vorrangig an solche Projekte verpachten.
    • Um unsere Stromversorgung – mit zunehmend dezentral einspeisenden Anlagen und steigender Bedarfe etwa im Rahmen von E-Mobilität und Wärmepumpen – zukunftsfähig zu machen, müssen Ausbau und Modernisierung des Stromnetzes durch die Hennef (Sieg) Netz GmbH & Co. KG intensiviert werden.
    • Um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen, sind Kommunen bis 2028 zur kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Hennef hat diese neue Pflicht bereits erfüllt. Wir wollen die Erkenntnisse aus dem vorliegenden Wärmeplan nutzen, um die Wärmeversorgung in Hennef in Zusammenarbeit mit Energieversorgern nachhaltiger und dauerhaft bezahlbar zu gestalten. Möglichkeiten liegen u. a. in einem zentralen Wärmenetz für den Zentralort und der Nutzung von Flusswärme aus der Sieg, Solarthermie, Geothermie oder Abwärme.
    • Das etwas veraltete Klimaschutzkonzept der Stadt Hennef schreiben wir unter der Zielsetzung der Klimaneutralität fort. Die klimaneutrale Stadtverwaltung ist dabei Vorreiter: Wir setzen bei städtischen Bauten auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, wir sanieren unsere Gebäude und Anlagen energetisch, stellen den städtischen Fuhrpark um und nutzen weiterhin aus erneuerbaren Quellen erzeugten Strom für die Stadt Hennef. Unsere Straßenbeleuchtung stellen wir nach einem Antrag der SPD schneller auf energiesparende LED-Technik um.
    • Bei allen relevanten Beschlüssen des Rates wollen wir den von der Ratsmehrheit gestrichenen „Klimacheck“ wieder einführen, um die Auswirkungen von Entscheidungen auf Belange des Klimaschutzes transparent zu machen. Auch der neu eingeführte „Klimatag“ soll weiterhin stattfinden. Um besonderes Engagement zu fördern und gute Ideen zu verbreiten, wollen wir einen Hennefer „Klimapreis“ einführen. Junge Menschen wollen wir für Klimaschutz begeistern und Projekte in den Schulen unterstützen.
    • Für Klimaschutz ist die Beratung von privaten Haushalten und Verbrauchern unerlässlich. Wir stärken die unabhängige Energieberatung und wollen dafür sorgen, dass Klimaschutz kein Hobby für Besserverdienende ist, etwa mittels Aktionen wie Leih-Thermostaten für einkommensschwache Haushalte, um den privaten Verbrauch zu untersuchen und Energie und damit Geld sparen zu können.
    • Wir wollen eine saubere Stadt und stellen dafür die notwendigen personellen Ressourcen bereit. Zum Schutz unserer Umwelt setzen wir auf eine konsequente Müllvermeidung. Dazu braucht es noch mehr Sensibilisierung und z. B. die gezielte Ansprache von Schulen und Kitas etwa im Rahmen des Aktionstages „Hennef schwingt den Besen“. Illegale Müllentsorgung muss konsequent verfolgt und geahndet werden. Unternehmen, die durch ihre Produkte für einen relevanten Anteil an Müll in der Umwelt sorgen, wollen wir gezielt ansprechen und zur Kooperation bei der Beseitigung auffordern.
    • Um Verpackungsmüll zu reduzieren, wollen wir einen neuen Anlauf zur Unterstützung von Mehrwegsystemen in Hennef unternehmen. So könnten gastronomische Betriebe von einem einheitlichen System profitieren und ein solches auch zum stadtweiten Marketing nutzen. Hiervon versprechen wir uns mehr als von einer bürokratisch aufwendigen und regional nicht abgestimmten Verpackungssteuer, durch die „der Döner“ noch teurer würde. Bei städtischen Veranstaltungen achten wir auf Nachhaltigkeit und vermeiden unnötigen (Plastik-)Müll.
    • Den Flächenverbrauch wollen wir begrenzen, um unsere Umwelt zu schützen. Wir richten das städtische Handeln auf den Erhalt der Artenvielfalt und den Insektenschutz aus, etwa durch das Anlegen von Blühflächen oder blühreichen Staudenbeeten. Hier wollen wir eine Kooperation mit den vielen Heimatvereinen erreichen, die Grünflächen pflegen und die durch die Stadt dabei weiterhin Unterstützung erfahren müssen. Die Ausbreitung von Schottergärten in Hennef wollen wir einschränken. Mit dem Schaugarten auf der Hochstadt ist das erste Projekt im Bereich Urban-Gardening erfolgreich gestartet, sodass wir eine weitere Verbreitung unterstützen. Projekte der Umweltbildung wollen wir stärken.
    • Unsere Kulturlandschaft ist durch die Landwirtschaft geprägt. Wir setzen uns dafür ein, dass das Verständnis für das landwirtschaftliche Arbeiten und die gegenseitige Rücksicht in der Bevölkerung wieder gestärkt sowie die Interessen der Landwirtschaft gehört und berücksichtigt werden. Dazu wollen wir einen regelmäßigen Austausch in Form eines Runden Tisches in Hennef etablieren. Gegenüber dem Land NRW fordern wir einen effektiveren Schutz und eine bessere Unterstützung von Weidetierhaltern in Wolfsgebieten ein.
    • Den Planungen zu einer Erddeponie bei Meisenbach stehen wir aufgrund ihrer Auswirkungen auf Landschaft, Umwelt und Verkehr kritisch gegenüber. Da die Entscheidung nicht bei der Stadt Hennef liegt, drängen wir im Genehmigungsverfahren auf eine kritische Prüfung und Berücksichtigung der vorgebrachten Einwände hinsichtlich der möglichen Auswirkungen dieser Deponie.